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Medikamenten Lieferengpässe

Lieferengpässe bei Medikamenten: Was Sie wissen müssen

Lieferengpässe bei Medikamenten sind in Deutschland leider keine Seltenheit mehr und betreffen aktuell Arzneimittel wie das Asthma-Medikament Salbutamol, das Diabetes-Medikament Ozempic, Trulicity und Tresiba sowie das Antibiotikum Azithromycin. Diese Medikamente sind derzeit nur schwer erhältlich, was für viele Patienten zu einer erheblichen Belastung werden kann.

2023 waren besonders Kinderarzneien betroffen, Ibuprofen-, Paracetamol- und Antibiotika-Säfte. Die Versorgung damit ist inzwischen aber wieder größtenteils gesichert.

Engpässe treten insgesamt aber häufiger auf, wenn entsprechend gegengesteuert wird, sind sie aber meist abfederbar und wir in der Apotheke oder beim Arzt können Ihnen in den meisten Fällen Alternativlösungen anbieten.

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1. Welche Medikamente sind derzeit nicht lieferbar?

Aktuell sind besonders folgende Medikamente von Lieferengpässen betroffen:

  • Salbutamol: Ein lebenswichtiges Asthma-Medikament, das in vielen Apotheken knapp ist.

  • Ozempic, Trulicity und Tresiba: Diese Diabetes-Medikamente sind für Patienten, die auf eine zuverlässige Insulinversorgung angewiesen sind, derzeit schwer zu bekommen.

  • Azithromycin: Ein weit verbreitetes Antibiotikum, das oft bei bakteriellen Infektionen eingesetzt wird, ist ebenfalls von den Engpässen betroffen.

2. Was sind die Gründe für die Lieferengpässe?

Die Gründe für die Lieferengpässe sind vielfältig und größtenteils struktureller Natur:

  • Globalisierte Produktion: Die meisten Medikamente werden heute in Ländern wie China und Indien produziert, wo die Herstellungskosten niedriger sind. Dadurch ist Europa stark von diesen Produktionsstandorten abhängig.

  • Wenige Hersteller: Es gibt nur noch wenige Fabriken weltweit, die bestimmte Wirkstoffe herstellen. In Europa gibt es nur noch eine einzige Antibiotika-Fabrik, die den gesamten Produktionsprozess von Wirkstoff bis Tablette selbst durchführt.

  • Steigende Kosten: Die Energiekosten und Rohstoffpreise sind weltweit stark gestiegen. Zudem sind auch die Preise für Wirkstoffe gestiegen. Trotz dieser Kostensteigerungen erhalten die Hersteller durch die Rabattverträge der Krankenkassen nicht mehr Geld, was einige dazu zwingt, unter den Produktionskosten zu verkaufen oder sogar zu schließen.

  • Inflation: Die allgemeine Inflation verschärft die Situation zusätzlich, da sie die Produktionskosten weiter in die Höhe treibt.

3. Was mache ich, wenn mein Medikament nicht lieferbar ist?

Falls Ihr Medikament nicht lieferbar ist, gibt es mehrere Schritte, die Sie unternehmen können:

  • Alternative Präparate: Ihre Apotheke wird zunächst versuchen, ein wirkstoffgleiches Medikament von einem anderen Hersteller für Sie zu beschaffen.

  • Andere Packungsgrößen: Manchmal kann es auch helfen, auf eine andere Packungsgröße oder eine Alternative von einem anderen Hersteller auszuweichen.

  • Ärztliche Rücksprache: Sollte keine Alternative verfügbar sein, wird Ihr Apotheker Sie an Ihren Arzt verweisen, um ein neues Rezept für ein alternatives Medikament oder einen anderen Wirkstoff zu erhalten.

4. Wie lange ist ein Rezept gültig, wenn das Medikament nicht lieferbar ist?

Die Gültigkeit eines Rezepts variiert je nach Art des Rezepts:

  • Rosa Rezepte: Diese sind 28 Tage gültig.

  • E-Rezepte: Sie haben ebenfalls eine Gültigkeit von 28 Tagen.

  • Gelbe Rezepte (für Betäubungsmittel): Hier beträgt die Gültigkeit nur 7 Tage.

  • Blaue Rezepte (Privatrezepte): Diese sind in der Regel 3 Monate lang gültig.

 

Lieferengpässe bei Medikamenten sind eine Herausforderung, die sowohl Apotheken als auch Patienten stark belastet. Durch rechtzeitige Information und enge Zusammenarbeit mit Apotheken und Ärzten lassen sich jedoch oft gute Alternativen finden, um die Versorgung sicherzustellen. Ihre Apotheke steht Ihnen dabei stets zur Seite und unterstützt Sie, wenn es zu Engpässen kommt.

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